Landessieger Baden-Württemberg und 2. Bundessieger 

Riesenerfolg für Hannes Eckert beim Leistungswettbewerb (PLW) des Deutschen Handwerks /Mechatroniker für Kältetechnik

„ Es war irgendwie einzigartig“

Nach seiner Ausbildung bei Kälte Eckert: Landessieger Baden-Württemberg und 2. Bundessieger 

Der 21-jährige Hannes Eckert kann sich über zwei besondere Erfolge freuen. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik bei Kälte Eckert in Markgröningen absolvierte er in seinem Berufsfeld zunächst die beste Gesellenprüfung Baden-Württembergs und belegte dann als Landessieger beim Bundesleistungswettbewerb auf der Messe Chillventa 2022 in Nürnberg einen herausragenden zweiten Rang.

Ihm gilt als 2. Bundessieger unser ganz herzlicher Glückwunsch – ebenso wie dem Erstplatzierten Philipp Schumann aus Sachsen und dem Drittplatzierten Nick Kretschmer aus Hessen.

Interesse und Talent stecken in Bezug auf die Kältetechnik wahrscheinlich in den Familien-Genen. Schließlich hat sein Opa Horst Eckert einst die Firma Kälte Eckert in Markgröningen gegründet, welche derzeit von seinem Vater Holger Eckert und seinem Onkel Michael Eckert gemeinsam in zweiter Generation erfolgreich weitergeführt wird. Auch seine beiden Cousins, Paul und Philip Striffler, sind in diesem Metier zuhause.

Im Interview schildert Hannes Eckert seine Motivation für die Ausbildung, seine Erwartungen bzw. Erfahrungen hinsichtlich des Berufsfelds sowie den Ablauf der Gesellenprüfungen und des Bundeswettbewerbs.

Er gibt einen Einblick in die Herausforderungen, seine Eindrücke und Empfindungen, erzählt von stolzen Momenten und tollen Gemeinschaftserlebnissen. Am Ende verrät er außerdem, wie es nun für ihn weitergeht.

Was hat Dich motiviert, die Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik zu absolvieren:

Nach, bzw während des Abiturs wusste ich noch nicht, welches Studium und welcher damit verbundene Job „für immer“ zu mir passt. Deshalb habe ich mich entschlossen, zunächst eine handwerkliche Ausbildung zu absolvieren. Nachdem die Kältemechatronik viele Bereiche aus dem Handwerk abdeckt und bei mir familiär vorgelebt wurde, habe ich mich für dieses Berufsfeld entschieden.

Ursprünglich dachte ich: „Jetzt mach ich mal die Ausbildung und, wenn es nichts ist, kann ich anschließend immer noch studieren“…

Wie lief die Ausbildung ab und wurden Deine Erwartungen erfüllt?

Angefangen habe ich meine Ausbildung bei der Firma Fischer Kälte-Klima in Rommelshausen (damals noch Untertürkheim). Dort habe ich im Verbundanlagenbau gearbeitet. Für meine ersten beiden Gesellenjahre war die Ausbildung bei Fischer optimal, da ich all die verschiedenen Handwerkerfähigkeiten, wie löten, biegen, schweißen, flexen, fräßen, schrauben… lernen konnte. Nach den zwei Jahren sehnte ich mich jedoch nach mehr Arbeit an laufenden Anlagen, weshalb ich zu Kälte-Eckert in Markgröningen wechselte. Dort durfte ich dann umfangreiche Erfahrungen in Bezug auf Service und Kundendienst gewinnen. Gerade die Arbeit mit vielfältigen Anlagen, wie z.B. an Ammoniak-Co2-Kaskaden, machte die Ausbildung sehr interessant. Jeden Tag bei einem anderen Kunden zu sein (Gastro, Pharma, Industrie…), ist besonders spannend.

Neben dem betrieblichen Teil wird man zusätzlich schulisch ausgebildet. Berufsschule war immer gut, auch um sich mit anderen Azubis auszutauschen. Am meisten Spaß hat der praktische Unterricht gemacht. Vor allem die überbetrieblichen Ausbildungen in Leonberg und im Maintal bei Frankfurt waren hilfreich und eine willkommene Abwechslung. Dort baut man unter Aufsicht verschiedene Kälteanlagen/Schaltschränke und nimmt diese in Betrieb.

Mit meiner Ausbildung bin ich sehr zufrieden. Kälte hat wirklich von allem etwas.

Was macht Dir im Beruf am meisten Spaß?

Die Problemlösung, die Beseitigung eines Fehlers und das Gefühl, eine Anlage in Gang zu bringen bzw. zu halten. Aber auch eine schöne Montage oder den Bau einer sauberen Anlage finde ich super. Das Beste daran ist zu sehen, was man geschafft hat.

Was mir etwas weniger Freude bereitet, jedoch selbstverständlich ebenfalls erledigt werden muss, ist die Wartung von Kälte- oder Klimaanlagen.

Wie war der Ablauf Deiner Prüfungen?

Das Gesellenzeugnis setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Dazu gehören die Zwischenprüfung (Theorie in Kälte, Elektro, Wirtschaft)  und die praktische Gesellenprüfung am Ausbildungsende. In der praktischen Gesellenprüfung mussten wir eine Propan-Kälteanlage bauen, die zwei Flüssigkeitsbecken in Reihe kühlt. Am zweiten Tag hat jeder Prüfling ein Fachgespräch und man muss an einer Fehlersuchanlage drei Fehler in einer Stunde finden.

Auf der Grundlage des Ergebnisses der Gesellenprüfung ermitteln die Kammern den Landessieger, der dann am Leistungswettbewerb (PLV) des Deutschen Handwerks teilnimmt.  Ich habe mich sehr gefreut und war schon auch stolz, dass ich dort als Landessieger Baden-Württemberg im Kälteanlagenbauer-Handwerk repräsentieren durfte.

Welche Eindrücke hast Du im Bundeswettbewerb gesammelt?

Der einwöchige Bundeswettbewerb fand auf der Chillventa, Messe Nürnberg, statt. Die zehn besten Bundesländer stellen jeweils einen Teilnehmer.

Am ersten Tag baut jeder seinen Arbeitsplatz auf und man lernt die Jungs aus den anderen Bundesländern kennen. Am zweiten Tag (Dienstag) bekommt man dann morgens die Aufgabe und hat bis mittwochs um 15:00 Uhr Zeit, die Anlage zu bauen, zu verdrahten und in Betrieb zu nehmen.

Unsere Aufgabe war es, eine Rolled-Ice-Maschine mit dem Kältemittel Propan zu bauen. Die Schwierigkeit lag für mich an dem engen Gehäuse und dem Zeitdruck. Es war sehr ungewohnt, unter den Augen und Bemerkungen der Messe-Besucher zu arbeiten, auch wenn fast ausschließlich positive Rückmeldungen kamen. Jeder baut übrigens dieselbe Anlage unter denselben Voraussetzungen.

Bei mir liefen die zwei Arbeitstage, trotz Stress, reibungslos und ich habe eine Anlage fertig gestellt, mit der ich sehr zufrieden war. Am Donnerstag wurden die Anlagen dann vom Prüfungsausschuss bewertet und ich konnte mich nach dem Team-Sachsen über den zweiten Platz freuen. Als Preise erhielt ich einen Betrag von 250 Euro, einen Glaspokal, einen voll ausgestatteten Werkzeugkoffer, Bücher für Kältetechnik sowie einen Gutschein für das Jahresabo einer Kältefachzeitschrift. Und seine Eismaschine durfte man ebenfalls behalten!

Besonders eindrucksvoll war die Woche im Hinblick auf die Gemeinschaft. Wir waren jeden Abend zusammen im Wirtshaus eingeladen und haben gemeinsam im Hotel gewohnt. Dadurch hat man sich jeden Tag besser kennen gelernt. Zu wissen, jeder kommt aus einem anderen Bundesland und vertritt dieses, war irgendwie einzigartig. Natürlich wurde nach den anstrengenden Arbeitstagen auch anständig gemeinsam gefeiert.

Insgesamt eine super Erfahrung sowie eine tolle Möglichkeit, interessante und coole Leute kennenzulernen.

Das hat die Bundesinnung echt klasse organisiert.

Wie geht’s bei Dir nun weiter?

Weiter mache ich jetzt mit einer Meisterausbildung in München und arbeite nebenher als Kältemechatroniker.

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